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TREEDEON

Under The Manchineel

2012 lösten sich sowohl JINGO DE LUNCH wie auch ULME auf, doch Yvonne Ducksworth (Bass und Gesang) und Arne Heesch (Gitarre und Gesang) blieben nicht lange untätig, spielten auf dem South Of Mainstream-Festival ihres Labelmachers Andreas Kohl ...

und TREEDEON waren geboren. Anfang 2015 erschien das erste Album „Lowest Level Reincarnation“, das sehr positiv aufgenommen wurde, ich beschrieb die Musik so: „Kein Noiserock, kein Hardcore, sondern ein niederfrequentes, schleichendes, fieses Etwas.

Doomig, sludgig, tief im Rock-Urschlamm wühlend.“ Alles sehr gut, doch seitdem hatte ich ehrlich gesagt nichts mehr von der Band mitbekommen, doch das war wohl nur die Ruhe vor dem Sturm: Mit dem neuen Schlagzeuger Andy Schünemann gingen TREEDEON im September 2017 erneut in Olli Wongs Studio, um die sieben Songs für „Under The Manchineel“ aufzunehmen.

Das Ergebnis ist erneut beachtlich und erfordert unbedingt lautes Hören, denn TREEDEON machen die Art Musik, die einen erst richtig packt, wenn Schlagzeug und Bass die Hosenbeine flattern lassen – dazu braucht man Dynamik, große Boxen und einen physischen Tonträger – so was per Streaming und über kleine Lautsprecherchen, das ist wie Tiefkühlpizza gegenüber frischer aus dem Steinofen ...

Sowohl Arne wie Yvonne brüllen sich hier den Frust aus dem Leib, die Musik wühlt in den Eingeweiden, und man merkt einmal mehr, dass Geschwindigkeit zur Erreichung von Intensität so gut funktioniert wie Benzin als Grillanzünder.

In der Langsamkeit liegt die Kraft, und dann kommen solche Platten dabei heraus. Gewidmet Guido Lucas.