DIE LETZTE VORSTELLUNG

Peter Bogdanovich, Regisseur von Klassikern wie „Is’ was, Doc?“ (1972) und „Paper Moon“ (1973), erlernte sein Handwerk wie so viele amerikanische Filmemacher der Sechziger und Siebziger als Assistent von Roger Corman, dem einflussreichsten unabhängigen US-Produzenten in diesem Bereich zu dieser Zeit.

Corman war dann auch 1968 für Bogdanovichs Regiedebüt „Bewegliche Ziele“ verantwortlich. Da Boris Karloff Corman noch zwei Drehtage schuldete, konnte Bogdanovich mit dem „Frankenstein“-Darsteller Szenen für seinen eigenen Film „Bewegliche Ziele“ drehen, in dem es um einen Massenmörder geht, der einen Anschlag auf ein Autokino plant.

Sein dritten Film „Die letzte Vorstellung“ gilt als Bogdanovichs bester Film und als einer der „100 besten amerikanischen Filme aller Zeiten“, für den er zwei Oscars erhielt. 1990 entstand mit „Texasville“ eine eher misslungene Fortsetzung, auch wenn daran wieder Larry McMurtry als Drehbuchautor beteiligt war, von dem auch die Romanvorlage zu „Die letzte Vorstellung“ stammte.

„Die letzte Vorstellung“ erschien jetzt das erste Mal hierzulande auf Blu-ray in guter Qualität und versehen mit interessantem Bonusmaterial: Neben der bereits von der DVD bekannten Doku „Die letzte Vorstellung: Ein Blick zurück“ noch ein Audiokommentar mit Bogdanovich und ein kurzes Interview mit ihm.

Unterlegt von viel Country-Musik zeigt der in schlichtem Schwarz-Weiß gedrehte Film in episodenhafter Form den trostlosen Alltag in der Kleinstadt Anarene in Nord-Texas Anfang der Fünfziger.

Mit Jeff Bridges, Timothy Bottoms und Cybill Shepherd tauchen hier einige damals noch unbekannte Jungdarsteller in tragenden Rollen auf. Deren zerrüttetes Innenleben wird von Bogdanovich realistisch und unsentimental offengelegt – eine deprimierende Abfolge enttäuschter Hoffnungen.