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ANNA VON HAUSSWOLFF

Dead Magic

Als Kind freute ich mich auf Weihnachten, auf Geburtstage, heute ist es der Urlaub – und ganz wenige Platten. Die von Anna von Hausswolff gehören dazu. Seit ihrem 2013er Album „Ceremony“ bin ich Fan, 2015 folgte „The Miraculous“, und nun hat die junge Schwedin ihr viertes Album „Dead Magic“ vorgelegt – und wurde meiner Vorfreude gerecht.

Die Gefahr, dass eine (junge) Künstlerin ihr bisheriges Konzept über den Haufen wirft, besteht immer – zum Glück ist die Tochter des schwedischen (Klang-)Künstlers Carl Michael von Hausswolff nicht von ihrem bisherigen Weg abgewichen, hat nur hier und da nachjustiert.

Prägende Elemente sind immer noch ihre markante Stimme – irgendwo zwischen Elfe und Dämon –, ein majestätisches „Dronen“ und natürlich der Einsatz einer (Kirchen-)Orgel. Für das Album wurde die in der Marmorkirken von Kopenhagen aufgenommen, live wird die elektronische Variante verwendet, weshalb tatsächlich manche Klangerlebnisse live – bei aller Begeisterung für die Shows – nicht so beeindruckend inszeniert werden können wie bei der Studioaufnahme.

Die entstand mit Hilfe von Randall Dunn, der auch schon mit SUNN O))), BORIS und WOLVES IN THE THRONE ROOM gearbeitet hat und von Hausswolff und Band sicher nicht von ungefähr ausgewählt wurde, ist die sechsköpfige Tourband doch eindeutig in solchen subkulturellen Klangwelten zu Hause und nicht in der E-Musik.

Ein erneut ganz wundervolles Album, bei „Ugly and vengeful“ laufen mir Schauer der Begeisterung den Rücken hinunter, und „The mysterious vanishing of Electra“ (so einer der weiteren Vornamen Annas) wäre eine ideale Basis für ein Duett mit Nick Cave.