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CHILLER

s/t

Dauert keine drei Takte, dann hat mich diese Platte schon auf ihrer Seite. Dunkle WIPERS-Gitarren, angenehme Melancholie zum Mitsingen (und -wippen). Ein wenig wie die frühen SEDATIVES, nur ohne Orgel, dafür mit an manchen Stellen verschärften Gitarren, auf Augenhöhe mit HYSTERESE in ihren vielen sehr, sehr guten Momenten und Bands wie CRUSADES oder THE ESTRANGED in Topform.

Dark-Pop aus Kanada mit teilweise mehrstimmigem Gesang, der vielleicht ein wenig kräftiger auf der Brust sein könnte, aber dann dreht man eben lauter und die Bässe voll auf. Die Platte kann was und sorgt an der einen oder anderen Stelle für die richtigen Entenhautmomente, weil die Spannungsbögen schlicht und ergreifend perfekt sitzen.

Was die Band mit Mitgliedern von FERAL TRASH plus Kumpels abgrenzt, ist einerseits der mehrstimmige Gesang, andererseits das Händchen für die gelungenen Momente mit richtigem Timing. In dieser Sparte definitiv keine Mitläufer, sondern unter den Top 5 mit Luft nach oben.

Wer beim Namedropping wenigstens einmal ein positives Bild vor Augen hatte, sollte bedenkenlos zugreifen können, ohne anschließend zu fluchen.