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COURETTES

We Are The Courettes

Als Gitarre-und-Drums-Duo haben Flavia und Martin, die COURETTES, allerlei Konkurrenz, gegen die sie sich durchsetzen müssen. Mit einem Album wie „We are ...“ sollte es ihnen spielerisch gelingen. Flavia, die eine wahrhaft infernalisch bratende Fuzz-Gitarre durch die Röhren ihres antiken Selmer-Amps jagt, und Martin, der ein unbarmherziges Schlagwerk ganz im Stil der ersten beiden SONICS-Alben abliefert, haben einfach unglaublich gute Songs, Spitzenmelodien, begraben unter dem Geschepper altersschwacher Röhrenverstärker und eines knalligen Gretsch-Schlagzeugs.

Die COURETTES kommen völlig ohne Coverstücke aus, haben ihren eigenen, prägnanten Sound gefunden. Es ist ein simpler Beat-Spaß, voll auf die Zwölf, dabei aber auch charmant twistend und stets tanzbar.

Wenn dann bei einer Schmuseballade wie „Strawberry boy“ oder dem umwerfenden Rausschmeißersong „Fool fool fool“ kurz der Fuß vom Gas genommen wird, ist der nächste Paukenschlag nie fern. Bei „Voodoo doll“ gibt die brasilianische Horrorfilm-Legende Coffin Joe ein kurzes Gastspiel als Grusel-Vokalist und liefert ein knatterndes Sax-Solo.

Hier ist so dermaßen viel Schmutz wie auch Spaß am Krawall im Spiel, wie es zuletzt allenfalls bei THE 5.6.7.8’S oder den HEADCOATEES zu hören gab. Die druckvolle NoFi-Produktion geht aufs Konto von Kim Kix (von POWERSOLO, mit denen Flavia und Martin 2016 eine Split-Single einspielten), er schafft es vortrefflich, das dynamische Duo auf Band zu bannen.

Auch wenn die COURETTES sicherlich in erster Linie eine spitzenmäßige Live-Band sind, gelingt es ihnen hier mit Leichtigkeit, diese Bombenstimmung unter Studiobedingungen zu reproduzieren.

In zwei Worte zusammenfassen lässt sich diese Scheibe einfach mit einem Songtitel: „Boom! Dynamite!“