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DAF

Für immer

Im letzten Jahr erschien bei Grönland bereits ein Boxset von DEUTSCH AMERIKANISCHE FREUNDSCHAFT auf CD und in deutlich kostspieliger Form auf Vinyl, das die Platten „Die Kleinen und die Bösen“ (1980), „Alles ist gut“ (1981), „Gold und Liebe“ (1981) und „Für immer“ (1982) abdeckte, inklusive einiger Remixe, die mal wieder kein Mensch brauchte.

Also das Kernschaffen der Düsseldorfer Elektro-Punks, auch wenn für manche Leute bereits „Die Kleinen und die Bösen“ das letzte gute DAF-Album war – danach bestand die Band nur noch aus Gabi Delgado und Robert Görl.

Der damit einhergehende Vorwurf der Kommerzialisierung des frühen DAF-Sounds wird allerdings bestens durch „Für immer“ widerlegt, nun auch noch mal separat auf CD und Vinyl aufgelegt und wie schon die Vorgänger mit Conny Plank aufgenommen.

Die klangliche Verwandtschaft mit „Alles ist gut“ und „Gold und Liebe“ ist sofort erkennbar, aber es fehlen der Druck und die Aggressivität der Songs dieser beiden Alben. „Für immer“ wirkt im Vergleich rhythmisch seltsam zerfahren und kopiert offenbar nur schlecht den damals für DAF typischen Sound.

Nichts bleibt richtig hängen, bis auf die gelungene Neueinspielung von „Kebab-Träume“ (1980 als Single veröffentlicht und ursprünglich ein von Delgado geschriebener MITTAGSPAUSE-Song namens „Militürk“).

„Für immer“ entpuppt sich rückblickend als ziemlich freudlose Angelegenheit, bei der DAF ihre romantische Seite betonen wollten, aber regelrecht depressiv und lethargisch wirken.