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FU MANCHU

Clone Of The Universe

Erstaunlich: die aktuelle FU MANCHU-Besetzung (Scott Hill, Brad Davis, Bob Balch, Scott Reeder) ist tatsächlich die beständigste, seit 2001 hat sich an ihr nichts mehr geändert, davor, seit der Gründung 1985, war es ein ständiges Kommen und Gehen, das Bandgründer Scott Hill mitmachen musste.

„Clone Of The Universe“, das zwölfte Studioalbum der Südkalifornier, ist nach „Gigantoid“ von 2014 das zweite auf dem bandeigenen At The Dojo-Label, schöpft in seiner CD-Version zumindest die Optionen eines physischen Releases aber nicht gerade aus: liebloser kam in letzter Zeit selten ein Release einer so großen Band daher.

Fakt: Hier soll noch der letzte Käufer hin zu Vinyl oder Stream getrieben werden, die Ausrottung des CD-Formats rückt näher ... Doch zur Musik – und hier befällt den Rezensenten eine gewisse Sprachlosigkeit, denn zu FU MANCHU wurde nun wirklich schon alles gesagt, was insofern von Bedeutung ist, als sich einfach nichts (mehr) ändert bei dieser Band.

Sie hatte ihren oft kopierten Trademark-Sound vor zwanzig Jahren schon perfektioniert und pflegt den nun so, wie Liebhaber alter Automobile ihr Garagengold pflegen, polieren und gelegentlich mal ausführen.

Hat da jemand „Langweilig!“ geketzt? Ja, FU MANCHU sind so langweilig, wie MOTÖRHEAD und die RAMONES es waren, so boring wie MUDHONEY und COSMIC PSYCHOS. Genau das Richtig also für gesetzte Musik-Aficionados, die weder Innovation noch Evolution wollen, sondern nur, dass alles so bleibt.

FU MANCHU sind ein nicht zu verbessernder Designklassiker, sie bollern heiser und trocken wie ein oller V8 in Zeiten der Tesla-Hipster, aber ich will lieber „Il mostro atomico“ (den 18-minütigen Rausschmeißer hier) hören als das Sirren von Elektromotoren oder ätzenden urbanen R&B.