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HINDS

I Don’t Run

Der Titel der zweiten Platte der vier Musikerinnen von HINDS, Carlotta Cosials, Ana Perrote, Ade Martin und Amber Grimbergen, verheißt Selbstreflexion und klare Statements. Und so geht es auf „I Don’t Run“ sicherlich um persönliche Erfahrungen der Band nach der Veröffentlichung des Debüts „Leave Me Alone“ 2016 – ebenso steht die Platte jedoch im Zeichen aktueller Diskurse um Sexismus.

In einem Video macht die Bands sich für eine Kampagne des Stadtrats von Madrid stark. Unter dem Hashtag #noesno berichten sie (auf Spanisch und ich verstehe nichts) über diskriminierende Erfahrungen oder bedrohliche Situationen, denen Frauen sich insbesondere im Nachtleben ausgesetzt sehen.

Im Vergleich mit dem Vorgänger ist „I Don’t Run“ deutlich besser produziert, Gordon Raphael (STROKES) und Shawn Everett (WAR ON DRUGS) waren als Experten beteiligt. Herausstechende Titel wie der Opener „The club“ oder die Single „New for you“ wirken im Sound deutlich druckvoller und in der Instrumentalisierung abgestimmter.

Mit Gesang zwischen trotzig Hingerotztem und zuckersüßen Refrains wird im Video zu „New for you“ die Männerdomäne Fußball dekonstruiert. „I just wanna know it’s oveeeer.“