Foto

HYSTERESE

s/t

Das verflixte dritte Album! Bei einigen Punkrock-Bands, die mir spontan einfallen, war das so ungefähr der Zeitpunkt in der Bandgeschichte, wo sich der bis dahin verfolgte Stil stark geändert hat. Manchmal klappt so was gut, manchmal auch überhaupt nicht.

HYSTERESE aus Tübingen und Mannheim haben sich definitiv seit der letzten Platte weiterentwickelt. Ist ja schon wieder vier Jahre her. Unterm Strich klingt das Quartett etwas langsamer und vielleicht ein bisschen weniger eingängig als damals, ohne dabei aber an Energie einzubüßen.

Als Fan bist du trotzdem schon beim ersten Song „Fortune“ wieder ganz zu Hause. Der zweite, „Bloodshot“, nimmt dich in gemäßigterem Tempo an die Hand, lässt dich kurz verschnaufen und sagt: „Hallo, da sind wir wieder“.

Die folgenden „The fighters“ und „Cry wolf“ beißen sich wieder richtig fest und lassen nicht mehr los. Bei jedem Anhören entdecke ich immer wieder Kleinigkeiten, die mir vorher nicht aufgefallen sind.

Die ruhige Gitarrenlinie in der Mitte von „Cry wolf“ schleppe ich jetzt seit drei Tagen im Kopf mit mir herum! Hervorstechend sind auch bei dieser Platte wieder die ineinander verwobenen Gesangslinien von Helen und Moritz, dazu treibendes Schlagzeug und Gitarren, die nie zu viel machen, aber eben immer genau das, was der jeweilige Song braucht.

Solange weiterhin solche Bands um die Ecke kommen, wird Punk jedenfalls nie so richtig altersschwach. Keine Chance.