KMPFSPRT

Gaijin

Es ist diese eine wunderbare Zeile, die einen in das neue Album hineinzieht und einem klarmacht, dass man es hier mit Relevanz zu tun hat: „Wir tragen Schwarz, weil es dunkler nicht geht.“ Das ist einmal die ganze Welt in all ihrer Schönheit und Grausamkeit auf den Punkt gebracht.

Schwarz als Farbe der Trauer. Schwarz als Farbe des Bösen. Schwarz als Farbe der Hoffnungslosigkeit. Aber auch Schwarz als Farbe der Wut. Schwarz als Farbe der Abgrenzung. Schwarz als Farbe der Solidarität und des Wissens darum, dass eben doch noch nicht alles verloren ist.

Genau darum dreht sich „Gaijin“. Es ist die Platte einer Band, die sich als Sprachrohr versteht für alle, die „Gaijin“ – Fremde, Außenseiter – sind. Immer. Überall. Und es ist die Platte einer Band, die genau weiß, wie sie diesen politischen und gesellschaftlichen Anspruch mit Musik verbinden muss, um Wirkung zu generieren: KMPFSPRT haben die Kunst des angreifenden wie greifbaren Arrangements über nun drei Alben perfektioniert.

Sie können immer noch knüppeln, wenn es sein muss („Trümmer“), und tun das auch wieder ein wenig mehr als zuletzt. Aber sie wissen eben auch, wie man es erreicht, dass sich alle der Revolte anschließen.

Und zwar ernsthaft und trotzig und doch unter wohligem Bauchgrummeln und mit Feierlaune: Das geht nur mit großartigen Pop-Songs. Und davon hat „Gaijin“ genau 13 zu bieten. KMPFSPRT sind kein Pop-Punk.

Nein. Sie sind Punk mit einem den Hörer anspringenden Pop-Appeal. Das ist ein Unterschied.