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MALASAÑERS

Footprints

Ein Spanier, der im fränkischen Bamberg irisch geprägten Folkpunk zelebriert? Klingt komisch, ist aber so. Die Geschichte der MALASAÑERS mutet wie ein modernes Multikulti-Märchen an. Die Kapelle klingt, als ob sie in einem Vorort von Dublin aufgewachsen wären und ihr halbes Leben am Fließband in der Fabrik geschuftet hätten.

Dabei haben MALASAÑERS einen völlig anderen kulturellen Hintergrund: Frontmann und Sänger Carlos del Pino ist vor vier Jahren aus dem spanischen Madrid ins fränkische Bamberg ausgewandert und hat dort eine neue Band zusammengestellt, benannt nach der spanischen Volksheldin Manuela Malasaña, die im Unabhängigkeitskrieg Anfang des 19.

Jahrhunderts von Soldaten Napoleons auf offener Straße ermordet wurde. Das Konzept der Band ist trotz Ortswechsel geblieben: die Kombination von irischer Folkmusik und Punkrock. Gespielt mit Banjo, Geige, Bass, Gitarre und Schlagzeug.

Working-Class-Kneipenmusik wie von FLOGGING MOLLY oder DROPKICK MURPHYS. 13 Songs zum Saufen, Raufen, Mitgrölen und Faust in die Luft recken. Gesellschaftskritik zum Zuprosten. Es geht um die irische Kultur des Beisammenseins, um proletarische Ideale und irgendwie auch um europäische.

Und zwar nicht nur im Irish Pub in Bamberg.