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SALTY PAJAMAS

Fryin’ Pan

SALTY PAJAMAS fabrizieren Pfälzer Hokum, im Dreier-Set-up und unter Einsatz von Westerngitarre, Harp, Delay-Kazoo, Rhythmusgruppe und Pipapo. Stilistisch ist das etwas zwischen Tür und Angel: vereinzelte Funeral-Folk-Elemente mit gelegentlichem Banjo-Einsatz, Pre-WWII-Blues- und Worksong-Lamento, LoFi-Parts und etwas Zydeco/Cajun-Tohuwabohu.

Mit bewusst unsachgemäßer Instrumentierung und Umsetzung gewinnt das Ganze ziemlich an Charme und wäre im Klangspektrum zwischen Billy Childish und MEAT PUPPETS, Abner Jay und GUN CLUB sicher auch bei Voodoo Rhythm gut aufgehoben, würde der Sound mit etwas weniger Latzhosenhaftigkeit und stattdessen mehr Irrsinn und Witz auftrumpfen.

Auf die Gesamtdistanz gibt es hier für mein Empfinden zu viele behäbige Durststrecken, auf denen selbst Andrew Loomis’ Jack Daniel’s-Kerze der Docht abgeknickt wäre. Viele sehr gute Momente finden sich auf dieser Platte, aber ohne jegliche formelle Reibung bleibt selbst das twangendste Americana-Spektakel nicht viel mehr als staubtrockene Ödnis.