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SHADOW LIZZARDS

s/t

Möchte man im Jahr 2018 einem Jugendlichen, der zeitlebens nur mit durch Studiotechnik verfremdeter Musik konfrontiert worden ist, vorführen, wie der natürliche Klang eines Schlagzeugs ist, so eignet sich dafür das Debüt der Nürnberger Retro-Rocker THE SHADOW LIZZARDS ganz hervorragend.

Durch die zehn Songs knarzt und scheppert es gehörig, was sich mit anderen Worten auch mit dem, zugegeben, ziemlich ausgeleierten Attribut authentisch beschreiben lässt. Aber gut, treffend ist es trotzdem, zumal dies nun zumindest Teil des Grundgedankens sein dürfte, der hinter THE SHADOW LIZZARDS steht – Authentizität in einem rückschauenden Sinne, zurück auf unzählige Granden der Rockmusik, insbesondere der Sechziger und Siebziger Jahre.

Damit aber offenbart sich auch das Problem der Scheibe – nicht ein Riff, ein Break oder eine Melodie, die der erprobte Hörer nicht als bekannt und damit auch im erweiterten Sinne schon als ausgelutscht identifizieren könnte.

Somit wirft das Album einige Fragen auf, wird aber sicherlich den Weg zu einer Hörerschaft finden, deren Auffassung des Retro-Gedankens gegenwärtigen Entwicklungen mit normativer Gelassenheit begegnet.