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STEMS

At First Sight, Violets Are Blue

1983 gründete Dom Mariani im westaustralischen Perth und in einem von Coverbands dominierten Umfeld THE STEMS, beeinflusst vom Garage-Rock der Sechziger und dem Powerpop der Siebziger. In recht kurzer Zeit schaffte es die Band um Sänger und Gitarrist Mariani, sich australienweit einen Namen zu machen, gerade im damals für alle Bands relevanten und tausende Kilometer von Perth entfernten Sydney.

Fünf Singles und eine 12“-EP erschienen zwischen 1985 und 1987, und im August 1987 kam das erste Album, „At First Sight, Violets Are Blue“, und es schien, als ob sich nach HOODOO GURUS, THE CHURCH und RADIO BIRDMAN eine weitere Aussie-Band aufmachen würde, auch die alte Welt zu erobern, denn die Zeit war günstig, Sixties-beflügelter Garage-Rock mit markanten Orgelparts stand hoch im Kurs damals.

Doch unmittelbar vor einer ab Oktober geplanten sechswöchigen Europatour zog die Band die Reißleine, löste sich erschöpft auf. Mariani machte mit den SOMELOVES und DM3 weiter. 2003 fanden THE STEMS anlässlich des zwanzigsten Geburtstages der Band wieder zusammen, „At First Sight ...“ wurde neu aufgelegt, es folgten weitere Shows und Touren, diesmal auch in Europa und den USA.

Auf dem von Gregg Kostelich (THE CYNICS) betriebenen US-Label Get Hip Recordings kam 2005 die 21 Tracks umfassende STEMS-Anthologie „Terminal Cool“ heraus, und 2007 sogar mit „Heads Up“ via Shock ein neues Album im alten Stil.

2009 war dann erneut Schluss – und 2013 ging es doch weiter, wobei die „neuen“ STEMS bislang eine weitere Platte schuldig geblieben sind. Immerhin aber spielen sie im April/Mai 2018 wieder in Europa, und passend dazu erschien kürzlich eine erneute Neuauflage ihres Klassikers „At First Sight, Violets Are Blue“ – zwar nicht wie 2003 als Doppel-CD mit reichlich Bonusmaterial, aber doch mit drei Extra-Songs, darunter eine coole Remix-Version des Hits „Sad girl“.

Ein Klassiker der australischen Rockmusik – und ein guter Anlass, sich mal (wieder) mit dem gesamten Schaffen von Dom Mariachi zu beschäftigen, der lange schon zu einer grauen Eminenz des australischen Undergrounds geworden ist.