Foto

SUNFLOWER BEAN

Twentytwo In Blue

Es dürfte hinlänglich bekannt sein, dass Brooklyn schon immer eine Brutstätte für coole, hippe Indie-Bands war, die dann zum Hype der Woche wurden, möglicherweise aber auch mal richtig gut waren. Bei SUNFLOWER BEAN kann man sich diesbezüglich noch nicht ganz sicher sein, auch wenn sie mit „Twentytwo In Blue“ nach „Human Ceremony“ von 2016 zumindest schon mal ein zweites Album aufgenommen haben.

„Twentytwo In Blue“ zeigt sie von einer musikalisch sehr vielfältigen Seite (böse Menschen könnten auch von „beliebig“ sprechen) und spannt dabei den Bogen von Glam-Rock über BLONDIE bis zu folkig angehauchtem, säuselndem Dreampop mit COCTEAU TWINS-Anklängen.

Gleichzeitig haben SUNFLOWER BEAN auch eine unüberhörbare Schwäche für barockere Sixties-Klänge, wie man sie von Nancy Sinatra und Lee Hazlewood kennt. „Twentytwo In Blue“ ist beileibe keine schlechtes Album und enthält sogar einige potente Hits, wirkt aber insgesamt etwas zu kalkuliert und unauthentisch.

Ist das nur die nächste New Yorker Band, die demnächst als vermeintlich angesagte Catwalk-Beschallung verheizt wird? Zumal die sicherlich nicht völlig talentlose 22-jährige Sängerin und Bassistin Julia Cumming genau in diesem Bereich als Saint Laurent-Model tätig ist, und die für die Vogue bereits ein „Rock Star“ ist.

Wishful thinking ...