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TABLE SCRAPS

Autonomy

Grundlegend sind TABLE SCRAPS schon irgendwie Punk, eher im Sinne vom New York der Sechziger als dem Spätsiebziger-London. Ein dezidiert britischer Twist ist im Sound der Birminghamer dennoch zu erkennen—etwa durch Klangmauer-Gitarren der Bauart von STRANGLERS und BUZZCOCKS—, aber generell bieten sich eher DINOSAUR JR., OBLIVIANS und Jay Retard in seinen uninspiriertesten Momenten als Referenz an: Dive-Bar-Rock’n’Roll mit klarem Blues-Profil, der an vielen Stellen leider überhaupt nicht aus dem Arsch kommt.

Erwartet man gerade eine Hook, einen Ausbruch aus dem öden Standard-Gerödel, verfallen TABLE SCRAPS in den folgenden vier Takten garantiert wieder in grungige Eigenbrötler-Gitarrenhuberei.

Vieles, was auf einer falsch eingeschlagenen Route von MC5 zu TAME IMPALA schieflaufen kann, konstatiert sich hier: serviert werden tatsächlich nur—na ja, Nomen est Omen—Tischabfälle, deren Sludge-artig pumpender Bass und zyklisch-monotonen Riffs keine Kastanien aus dem Feuer holen.

In weniger als einer halben Stunde ist das Album dann auch an einem vorbeigezogen und man kann sich des Anscheins nicht erwehren, dass es mit MDMA oder zumindest einem Schädel-Hirn-Trauma etwas leichter zu ertragen wäre.