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TOADS OF THE SHORT FOREST

Mindmower

Bereits mit der letzten Single auf Beluga haben die Schweden mit dem zappaesken Namen einen ordentlichen Eindruck hinterlassen. Das erste Langvinyl ist nun auch erhältlich, es lässt für Freunde von psychedelisch angehauchtem Garage-Punk wenig zu wünschen übrig.

Bereits das wunderbare trippige Coverartwork (gezeichnet von Drummer Glenn Sundell) ist ein echter Hingucker. Die zehn Songs des Album sind selbstverständlich ein Spiegelbild ihrer Einflüsse: DOORS, SEEDS, CHOCOLATE WATCHBAND und die Haight Asbury-Schickeria haben hörbare Spuren hinterlassen, auch barocker Sunshine-Pop von unterschätzten Genies wie Curt Boettcher (ASSOCIATION, MILLENNIUM) ist hier präsent.

Die Toads aus Stockholm haben mit „Mindmower“ einen respektables Erstschlag abgegeben. Starke Fuzzgitarren, wirbelnde Farfisa-Teppiche, die kraftvoll-quengelige Stimme von Leadvokalist Runar Strömbom und die druckvolle Rhythmussektion bilden ein schlagkräftiges Bandgefüge.

Hinzu kommen noch Beiträge von befreundeten Musikern, so hilft MAGGOTS- und CRIMSON SHADOWS-Musiker Mans P. Mansson an der Blues-Harp aus, und beim Instrumental „Toads of the tall desert“, einer Nummer zwischen Acid-Folk und Exotica, spielt gleich eine komplette Bläsersektion nebst Flöte und Congas auf.

Das Material von „Mindmower“ wird so zu einer vergnüglichen und stets abwechslungsreichen Reise durch die späten Sechziger. „Rainbow and arrow“ ist ein LSD-Walzer, „Emerald’s gleam“ beeindruckt mit folkigem Arrangement und einer hypnotisch-betörenden Gitarrenarbeit, ist zudem ein Song, der mit den 13TH FLOOR ELEVATORS der „Easter Everywhere“-Phase auf Augenhöhe steht.

Es war zu hoffen, dass die Toads ein starkes Album abliefern dürften, doch „Mindmower“ übertrifft die Erwartungen bei weitem.