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TÖDLICHE DORIS

Sprechpause

Zweiseitig bespielte LP (auch wenn das vielleicht nicht so aussieht), die im einschlägigen Tonträgerportal korrekterweise unter „Non-Music“ gelistet wird. Töne, Frequenzen, eine Hand, die zärtlich über ein Mikrofon streicht, minimale Synthesizerloops, die sich durch die Stereoboxen bewegen, Schleifen, beruhigende Maschinentöne bis hin zu Harsh Noise.

Alles, nur keine Musik, keine Songstrukturen, vielmehr Industrial im ureigensten Sinn, der so therapeutisch wie beruhigend wirken kann, wenn man gerade nichts Besseres vorhat, aber keinem der üblichen Schreihälse mit Gitarre zuhören will.

„Pausenmusik“, die es früher einmal gab, wenn die Programmplaner Lücken zu füllen hatten, weil es mit der „Planung“ ohne PC noch nicht so einfach war. Die B-Seite enthält drei „Tracks“, die als weißes Rauschen nach Sendeschluss, exzellent geschnittene jungfräuliche Stille und erneutes weißes Rauschen auf einem anderen Kanal durchgehen.

Sowohl auf 45 rpm als auch auf 33 abspielbar, ohne eine Veränderung in der Frequenz. Da die TÖDLICHE DORIS schon immer mehr Kunst und Happening war statt Musik im Verständnis eines Breitengeschmacks, darf man sich sicher sein, dass sich hierhin kaum jemand aus Versehen verirren wird, der mit einer falschen Erwartungshaltung anschließend enttäuscht sein wird.

Obwohl ... Idioten sterben ja nie aus.