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IGGY POP & JOSHUA HOMME

American Valhalla

2015 bewies Iggy Pop einmal mehr einen guten Riecher: Er schickte eine SMS an Josh Homme (QUEENS OF THE STONE AGE), ob der sein neues Album produzieren wolle. Und klar wollte der – nachdem er den Schock überwunden hatte ...

Homme brachte die Musiker seiner Wahl gleich mit, Dean Fertita (QOTSA) und Matt Helders (ARCTIC MONKEYS), dazu einen ebenfalls guten musikalischen Riecher, resultierend offenkundig aus einer eingehenden Beschäftigung mit Iggys Schaffen.

Pop brachte seine auch mit damals 68 Jahren noch unveränderte, unverkennbare Stimme ein, Homme sein Soundkonzept, diese reduzierte, trockene, auf ihr Skelett reduzierte Form von Rockmusik.

Texte und Gesang von The Igg, Musik von Josh, so lautet das Konzept, und damit hatte sich der dürre, kleine Mann (neben dem rothaarigen Riesen Homme sieht er, Händchen haltend, fast wie dessen Kind aus), der auf eine mehr als fünfzig Jahre überspannende musikalische Vita zurückblickt, mal eben neu erfunden und klingt doch so vertraut.

Josh Homme machte sich im Nachgang daran, dieses für ihn überwältigende Erlebnis – der Held deiner Jugend bittet dich, mit ihm ein Album zu machen – filmisch aufzuarbeiten, und zusammen mit Andreas Neumann gelang ihm das Kunststück, durch Interviews mit Pop, Fertita und Helders sowie Homme den Eindruck zu erwecken, man sei bei der Produktion mit dabei gewesen.

Das wird geschickt suggeriert durch Aufnahmen aus Joshs Studio und L.A. und jenem in Palm Springs, durch Aufnahmen von der Tour im Anschluss an den Release. Vor allem Homme und Pop wirken sehr offen und ehrlich, gewähren persönliche Einblicke – an manchen Stellen merkt man, wie Homme fast Tränen der Rührung kommen.

Im Grunde weniger eine „Making of the album“-Doku als eine weitere über The Igg.