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PUSSY RIOT

Act & Punishment – The Pussy Riot Trials

Der Auftritt in der Moskauer Christ-Erlöser-Kirche hat PUSSY RIOT international berühmt gemacht. Nicht einmal eine Minute dauerte das „Konzert“, das Nadeschda Tolokonnikowa, Mascha Alechina und Jekaterina Samuzewitsch vor Gericht brachte.

„Act & Punishment“ erzählt die Geschichte dieser Aktion und auch wie PUSSY RIOT überhaupt zusammengekommen sind und dass es schon zuvor zahlreiche Protestaktionen gab. Im klassischen Doku-Stil kommen einerseits die PUSSY RIOT-Mitglieder selbst, aber auch viele andere WeggefährtInnen aus der Zeit zu Wort.

Da die Rollen der Sprechenden nur selten erklärt werden, ist es nicht immer leicht, ihre Aussagen einzuordnen, viele wiederholen sich zudem mehrfach. An der Stelle hätte der Doku Straffung gutgetan.

Dringlicher und wesentlich interessanter sind die Schilderungen von Tolokonnikowa, Alechina und Samuzewitsch, die eine bewundernswerte Stärke und einen sympathischen Trotz zeigen.Tolokonnikowa erklärt, wieso das „Punk-Gebet“ eigentlich bei weitem nicht die beste und ausdrucksstärkste Aktion der Gruppe war.

Das ist vor dem Hintergrund der Konsequenzen und angesichts des internationalen Wirbels, den es verursachte, ein spannender Punkt. Ihr Ehemann kommt ebenfalls zu Wort, auch er ist Aktivist und Künstler, leider wiederholt er erneut die Bedeutung des Protests und verzichtet auf das, was an der Stelle interessanter gewesen wäre: Wie ist es, wenn deine Frau in russische Lagerhaft gesteckt wird? Wie verkraftet man das? „Act & Punishment“ ist ein ganz guter Einstieg in das Phänomen PUSSY RIOT.

Wer aber mehr wissen will, sollte „Tage des Aufstands“ lesen, das Buch von Mascha Alechina über die Zeit der Gerichtsverhandlung und die Haft.