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BLADE RUNNER 2049

Streng genommen ist Ridley Scott 1982 mit seiner Verfilmung von „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“ unter dem Titel „Blade Runner“ an einer Umsetzung der philosophisch-dystopischen Stoffe des Sci-Fi-Autors Philip K.

Dick ähnlich gescheitert wie später Paul Verhoeven bei „Die totale Erinnerung – Total Recall“. Dafür verschaffte Scott dem Autor wenigstens posthum die Anerkennung, die er zu Lebzeiten nie bekommen hatte, während „Blade Runner“ nach leichten Anlaufschwierigkeiten zum Kultfilm avancierte, vor allem wegen seines visionären visuellen Designs.

Scott erstellte seitdem zwei weitere Fassungen des Films, die sich vor allem durch die Eliminierung der Voice-over-Kommentare des von Harrison Ford gespielten Replikanten-Jägers Deckard von der Kinofassung unterschieden, wodurch auch der Neo Noir-Charakter des Films etwas verloren ging.

Ebenso fehlt die Schlussszene, in der man sieht, wie Deckard zusammen mit der Replikantin Rachael einem wie auch immer gearteten Lebensabend entgegenfährt. Ausgerechnet dieses vermeintliche Happy End spannt den Bogen zu Denis Villeneuves „Blade Runner 2049“.

Der von Ryan Gosling gespielte Officer K ist darin ebenfalls auf der Jagd nach Replikanten (wobei er im Gegensatz zu Deckard selbst einer ist) und findet dabei heraus, dass Deckard und Rachael offenbar ein Kind gezeugt hatten.

Also begibt er sich auf die Suche nach Deckard und dem Replikanten-Menschen-Kind, ist aber in dieser Hinsicht nicht der Einzige. Mehr hat die Story eigentlich nicht zu bieten, die Villeneuve mit viel philosophischem Blabla und selbstzweckhaften Actionszenen auf über zweieinhalb Stunden aufgebläht hat.

Dabei gelangen Villeneuve wie auch bei seinen anderen Filme wirklich schöne Bilder, aber als mitreißender Geschichtenerzähler empfiehlt er sich auch mit „Blade Runner 2049“ leider nicht.