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DIE RACHE DER GELBEN TIGER

Der Eastern dürfte ein noch unübersichtlicheres Genre als der europäische Italowestern sein. Alleine die legendäre, von 1925 bis 1985 existente Hongkong-Filmschmiede Shaw Brothers war für über 1.000 Produktionen verantwortlich, von denen allerdings nicht alle zum Martial-Arts-Genre gehörten.

Schon seit einigen Jahren bemüht sich die ebenfalls in Hongkong ansässige Firma Celestial Pictures um die digitale Aufarbeitung des Shaw Brothers-Katalogs. Mit durchwachsenen Ergebnissen, denn trotz der generell sehr guten Bildqualität sind manche Filme nicht völlig ungekürzt.

Viele der Celestial-Master sind inzwischen auch bei deutschen Firmen gelandet, wie bei Black Hill, die aktuell eine Reihe von Shaw Brothers-Filmen veröffentlicht haben. Darunter auch „Die Rache der gelben Tiger“, der hierzulande für die Kinoauswertung um über 30 Minuten geschnitten wurde und später auf Video indiziert wurde.

Vor allem um Handlung erleichterte man „Die Rache der gelben Tiger“, denn zweistündige Filme ließen sich damals im Kino und auf Video schlecht vermarkten – vor allem bei den Fans von Knochenbrecher- und Todespranken-Streifen.

Komplett ungeschnitten ist die Neuauflage von „Die Rache der gelben Tiger“ auf DVD und Blu-ray auch weiterhin nicht, denn es fehlen sogar einige Szenen aus der alten deutschen Fassung. Ob der vor historischer Kulisse aufwändig inszenierte „Die Rache der gelben Tiger“ nun ein Genre-Klassiker ist oder nicht, sei mal dahingestellt, dafür handelt es sich um eine interessante Variation der üblichen Martial-Arts-Streifen.

Denn im Mittelpunkt stehen zahlreiche weibliche Shaw Brothers-Stars, die sich zur Zeit der Song-Dynastie trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit gegen die Invasion der Tartaren stemmen, was für reichlich Aderlass und die Gesetze der Schwerkraft ignorierende Action sorgt.