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SPIROU UND FANTASIO

André Franquin

Letzter Band der Franquin-Ära mit den vier Abenteuern „QRN ruft Bretzelburg“ (1961-1963), „Robinson auf Schienen“ (1964), „Die Bravo Brothers“ (1965/66) und „Schnuller und Zyklostrahlen“ (1967/68). Franquins Ausstieg zeichnete sich bereits ab, Bretzelburg ist streng genommen die letzte „echte“ Franquin-Episode, danach holte er sich depressionsbedingt arbeitstechnisch leicht gelähmt entweder Hilfe (unter anderem von Peyo und Jidéhem) oder setzte die Geschichten in einen untypischen Rahmen.

„Robinson auf Schienen“ fällt als von der schwächelnden Französischen Bahn geordertes und unter Zeitdruck entstandenes Werbecomic mit logischen Schwächen und nur von wenigen großformatigen Franquin-Zeichnungen begleitetem Fließtext komplett aus dem Rahmen.

Das überaus nervtötende Marsupulami spielt außer in „QRN ruft Bretzelburg“ eher eine untergeordnete Rolle, wird aber durch den nicht minder nervtötenden Gaston ersetzt. Darüber hinaus nehmen die verlagsinternen selbstreferentiellen Gags immer mehr Raum ein.

Dass die ersten deutschen Übersetzungen aus den Achtzigern stammen, merkt man auch heute noch: „An der Nordseeküste“ von KLAUS & KLAUS oder Nenas „Nur geträumt“ sind schon arg dem Zeitgeist geschuldet.

Ist vielleicht nicht unbedingt sinnvoll zu versuchen, so etwas zeitlich und/oder kulturell zu übertragen. Hätte man auch angleichen können. Oder war das vielleicht aus rechtlichen Gründen nicht möglich? Aber wer sich daran stört, wird sicherlich direkt zum französischsprachigen Original greifen.

Alle weniger frankofonen Spirou-Liebhaber werden an diesem Band mit nahezu endlos vielen Hintergrundinformationen und Bonusmaterialien ihre wahre Freude haben.