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ALBERTO Y LOST TRIOS PARANOIAS

Skite

Das passt zum anarchischem Humor der „Berts“: Das CD-Reissue-Label rereleaset die Trilogie der Alben von ALBERTO Y LOS TRIOS PARANOIAS beginnend mit dem letzten Teil. Die Comedy-Rocker aus Manchester begannen ihre Karriere im Niemandsland zwischen Glam und Punk, hatten vor nichts und niemanden Respekt, waren dabei allerdings auch außerordentlich gute Musiker.

Zudem hatten sie stets einen guten Riecher für die Befindlichkeiten der Musikszene. So ist auch „Skite“, erschienen 1978, ein pointierter und ironisch gebrochener Bericht über den Zustand der zeitgenössischen Popmusik.

Gleich mit dem Opener „Lopez“ bringen die Albertos eine gnadenlose ABBA-Parodie. Es folgen weitere Großtaten wie eine Reggae- und eine Dubversion von „Where have all the flowers gone“, ein Seitenhieb auf CLASH und RUTS gleichermaßen.

Auch DEVO bekommen ihr Fett weg, und „23“ zieht Ian Durys Cockney-Rock durch den Kakao. Mit „Heads down no nonsense mindless boogie“ machten sie sich über STATOS QUO lustig und landeten damit aus Versehen sogar in den Charts.

Die berüchtigte Doo-wop-Version von „Anarchy in the UK“ muss natürlich auch noch erwähnt werden, sie funktioniert deutlich besser als die aus „Great Rock’n’Roll Swindle“. Ein durch und durch unterhaltsames Album für Musiknerds, mit einem riesigen Schuss Selbstironie und randvoll mit kleinen Minizitaten und Versatzstücken, tiefschwarzem Humor, vielleicht so etwas wie die Punk-Monty Python.