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CAVEMEN

Nuke Earth

Die neuen Könige des misanthropischen Furz-Fuzz-Krawalls sind zurück und vor ihrem Atompilz tanzen nackte Frauen aus Siebziger-Jahren-Schambehaarungspornos „Deep Throat“ A Go Go. Was auf den ersten Blick effekthaschend und pubertär zurückgeblieben wirken mag, ist es auch auf den zweiten, hervorragend! Vier hässliche Alkoholiker mit Frisuren, die von Bailey und Mantafahrer bis hin zu Jerry Lee Lewis (ohne Kamm) und „Wayne’s World“ mit Filzläusen reichen, feiern das siebentägige Wochenende in Leopardenhemd und Cowboystiefeln, während sie kakophonisch etwas von „The night Jimmy Savile died“ ode näseln.

Irgendwo auf dem Spielplatz von Tschernobyl und irgendwie zwischen „Songs The Cramps Taught Us“, GERMS, URINALS, GG & his Hodensack und frontalhirnlädierten Teenage-Klebstoffschnüffler-Punks aus der Playlist der „Killed By Death“-, „Bloodstains“- und „Back To Front“-Compilations, die in Opas Garage, zwar völlig stümperhaft und talentfrei, dafür aber zumindest mit Dosenbier, irgendeinen Lärm eingeprügelt haben und nie erwartet hätten, dass für den Scheiß heute irgendwer viel Geld bezahlt.

Statt der Heilsarmee und Fußpilzsalbe legt heute halt Tim Warren Hand an die Produktion an, soll ja auch ganz okay sein, die Type, und sich einigermaßen auskennen. Ein Flitzpiepen Genuss der gehobenen Sorte, die absolut geschmacklose Rache der Eierköpfe.