Foto

DOGS IN THE FIGHT

Ever Forward

Auf nach Banane-Kirsch-Shake aussehendem Vinyl kommt dieses Album von DOGS IN THE FIGHT aus Boise, Idaho. Es ist das zweite Album der Band, die aus NEW IRON FRONT hervorging und sich mal mehr, mal nicht ganz so gelenkig Oi! und Streetpunk widmet.

Hier und da hätte man produktionstechnisch echt noch nachlegen sollen, gerade auch beim gröligen Gesang, aber unterm Strich ergibt sich doch ein ganz rundes Bild. Gut, dass auf dem Beiblatt alle Texte abgedruckt sind, so was verhindert Missverständnisse, denn immer wieder ist die Band ganz schön proud, und bei einem Refrain wie „Wake up America“ zuckt man in Zeiten, da in „Fly over“-Staaten wie Idaho Trump der neue Held ist, schon mal zurück.

Aber siehe da, genau dieser Text relativiert alles und zeigt, dass die fünf grimmig blickenden Männer mitnichten dem orangehaarigen Rattenfänger nachlaufen, sondern mit klarem, analytischem Blick festhalten, was schiefläuft in den US of A: Die Reichen werden reicher, der Mittelstand schwindet, die Arbeiter werden verarscht, immer mehr Morde und Bullen, rassistische Scheiße im Fernsehen.

Zu einer „Blue collar revolt“ wird aufgerufen – die freilich dürfte noch eine Weile auf sich warten lassen, haben in den USA doch eben erst die allerdümmsten Kälber selber ihren Schlächter gewählt.

Das Album ist ein Split-Release von Crowd Control Media aus den USA und Comandante Records aus Brasilien – wobei Labelmacher Marcos in Qatar lebt ...