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LAME

Alone & Alright

Der stürmisch-melancholische, holistische Doomsday-Sound von LAME, der sich aus Versatzstücken von LOST SOUNDS und CRAMPS, HENTCHMEN und MOVIE STAR JUNKIES et al. rekrutiert, ist von einer nahezu filmischen Qualität, kann mit seiner narrativen Kraft aus Sound und Lyrics fast schon die Ebene des Visuellen beschreiten.

Die angesteuerten Soundscapes sind retrofuturistisch, vergleichbar mit dem okkulten Gedröhne von LA SECTE DU FUTUR, in der Umsetzung zwar weniger frickelig, aber nichtsdestoweniger nuanciert und und mit grellem Spotlight gerichtet auf die hintersten Ecken eines wohlsortierten Garage-Plattenschranks, ohne dabei einen ätzenden Rekurs auf abgenudelte Genre-Gemeinplätze zu nehmen.

Stellenweise sind LAME auch fordernd, gehen mit schrotflintigen Noise-Breitseiten auf die Ketten, aber hört man genauer hin, merkt man, dass jeder Song mit exaltierten Feinheiten gespickt ist, die sich mit jedem weiterem Durchlauf erst nach und nach offenbaren.

Kein Garage-Standard der 1-2-3-4-Trümmerdirektive, sondern ausgefeilter Silk-Pop für Depressive und solche, die es werden wollen, mitsamt der nötigen Repertoirekenntnisse und des musikalischen Rüstzeugs, um der Wirkung dieses Albums Nachhall zu verleihen.