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PHILIPP RUMSCH ENSEMBLE

Reflections

Musikern mit einem allzu akademischen Background begegnet man besser mit einem gewissen Misstrauen, denn deren Schaffen geht oft in eine recht verkopfte Richtung. Das trifft auch auf den 24-jährigen Leipziger Pianisten Philipp Rumsch zu, der auf dem mit einem zwölfköpfigen Musiker-Ensemble aufgenommen Album „Reflections“ keinen Zweifel daran lässt, dass sein kompositorischer Anspruch deutlich über dem Durchschnitt liegt.

Insofern ist Rumschs Mischung aus Ambient, Jazz, Pop, Neo-Klassik und Post-Rock rein handwerklich sicherlich eine verkopfte Angelegenheit, ein großes emotionales Spektrum ist aber dennoch vorhanden.

Denn „Reflections“ prägt ein sehr ausgewogenes Verhältnis von fokussierter Improvisation und subtiler Melodiösität, zwischen Spannung und Entspannung, wodurch sich Rumsch trotz avantgardistischem Minimal-Music-Anspruch konventionelleren Pop-Strukturen erstaunlich stark annähert.

Bereits im letzten Jahr erschien auf Denovali ein extrem limitiertes PHILIPP RUMSCH ENSEMBLE-Album, insofern dürfte „Reflections“ jetzt eine Möglichkeit sein, Rumschs beachtliches kompositorisches Talent auch einem breiteren Publikum näher zu bringen.