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RED HARE

Little Acts Of Destruction

Stattliche 14 neue Songs von RED HARE gibt’s auf dem zweiten Album – 2013 erschien das Debüt „Nites Of Midnite“, ebenfalls als Split-Release von Dischord und dem bandeigenen Label Hellfire Records –, deshalb auch die „halbe“ Dischord-Katalognummer 185.5.

RED HARE? Shawn Brown? Kleine Gedächtnisauffrischung: Er war der erste Sänger von DAG NASTY, mit dem die Band das Material von „Can I Say“ schrieb, der aber noch vor den Aufnahmen (die dann mit Dave Smalley erfolgten) die Band verlassen hatte – und ist es seit der Reunion 2015 wieder.

Weiterhin mit dabei: Jason Farrell, der einst bei den DAG NASTY-Zeitgenossen SWIZ Gitarre spielte (wo auch Shawn sang) und später bei BLUETIP und RETISONIC. Dave Eight/Stern (Bass) ist ebenfalls ex-SWIZ, Joe Gorelick (Drums) wiederum war bei RETISONIC (und GARDEN VARIETY).

Gemischt und aufgenommen wurde „Little Acts Of Destruction“ wieder von J Robbins in dessen Magpie Cage-Studio. Ich habe keine Ahnung, ob Menschen unter vierzig ansatzweise die Faszination nachvollziehen können, die eine Band wie RED HARE auf mich ausübt.

Aber so ist das eben, wenn man mit Dischord als Leuchtturm-Label musikalisch sozialisiert wurde, von Mitte der Achtziger bis Mitte der Neunziger mit „dem“ Labelsound eine musikalische Heimat fand, die bis heute in zig andere Bands ausstrahlt (etwa jene, an denen J Robbins beteiligt ist).

RED HARE tun mir, uns den Gefallen, ohne nostalgische Gefühlsduselei eine Hardcore-Klangfarbe am Leben zu erhalten, die sie mit ihren früheren Bands prägten, spielen diese Musik aber absolut frisch im Hier und Jetzt und schaffen es ja vielleicht so, Jüngere für diesen für mich überhaupt nicht alt klingenden Sound zu begeistern.

Als Bonus enthält die CD die drei Songs der „Lexicon Mist“-7“ von 2016, inklusive des LUNGFISH-Covers „Lungfish“.