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SEA AND CAKE

Any Day

Es gibt Bands, die man irgendwann mehr aus Gewohnheit denn aus Überzeugung hört. Möglicherweise ist das auch bei THE SEA AND CAKE so, deren Platten seit Mitte der Neunziger immer wieder auf meinem Tisch landen.

Das hatte vor allem mit der damals durch TORTOISE losgetretenen Begeisterung für Post-Rock zu tun, auch wenn der impressionistische Indierock von THE SEA AND CAKE trotz oft jazziger Rhythmik deutlich weniger vertrackt war und auch keine Berührungsängste hatte, wenn es um poppigere Klänge ging.

Seit dem Debüt von 1994 sitzt dort auch John McEntire von TORTOISE am Schlagzeug und am Synthesizer, was sicher auch das langjährige Interesse an der Band förderte. Wobei vor allem Sam Prekops eigenwilliger Gesang und Archer Prewitts raffinierte Gitarrenarbeit den Sound der Band prägen.

Worin sich „Any Day“ jetzt genau von den Vorgängern unterscheidet, ist schwer zu definieren, wahrscheinlich sind es nur Nuancen in Melodik und Rhythmik, die einen dann wieder gewohnheitsmäßig in ihren Bann ziehen, auch wenn THE SEA AND CAKE ihr zweites Album „Nassau“ von 1995 wohl niemals werden toppen können und sich auf hohem Niveau weiterhin gekonnt selbst kopieren.