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SIDEKICKS

Happiness Hours

Mehr als drei Jahre nach „Runners In The Nerved World“ halten uns THE SIDEKICKS genau 91 Sekunden lang zum Narren, bevor sie souverän all die Stärken ihres Vorgängeralbums ausspielen und es so aussehen lassen, als hätten sie nie etwas anderes getan.

Genau nach diesen 91 Sekunden ist der stampfende, etwas hölzern wirkende Opener „Other people’s pets“ vorüber und die aus Ohio stammende Band wendet sich der Veredlung ihrer eigenen Soundmetamorphose zu: sehnsüchtig-sommerlichem Indiepoprock mit Country- und Folk-Anklängen zwischen beschwingter Glückseligkeit und rührseliger Melancholie.

Denn primär ist „Happiness Hours“ ganz egoistisch eine Selbstbestätigung dieser Soundselbstfindung, die auf „Runners In The Nerved World“ erste Früchte trug und die die Band vom krachigerem WEEZER-Indierock der Vorgängeralben weg navigierte.

„Happiness Hours“ jedoch als eigene Reproduktion abzutun, wäre zu einfach. THE SIDEKICKS treten endgültig und selbstbewusst das Erbe von Bands wie BUILT TO STILL, BAND OF HORSES oder DEATH CAB FOR CUTIE an.

Wobei John Agnello (SONIC YOUTH, DINOSAUR JR., Kurt Vile), der der Band eine warme, brillante und voluminöse Produktion bescherte. Die Songs sind infizierend und tanzbar („Twin’s twist“), säuselnd und zurückgelehnt („Happiness hours“), treibend („Medium in the middle“), werden erweitert durch Trompeten, Klavier und Akustikgitarren.

Und über allem schwebt die engelsgleiche Stimme von Frontmann Steve Ciolek.