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SLOTHS

Back From The Grave

Der Titel des Albums macht hier in mehrfacher Hinsicht Sinn: einerseits sind die SLOTHS aus L.A. tatsächlich ältere Herren, die bereits Mitte der Sechziger mit den DOORS oder LOVE die Bühne teilten. Andererseits kennt man sie heutzutage womöglich durch die „Back From The Grave“-Platten, auf Teil 4 sind sie mit „Makin’ love“ vertreten, einer irrsinnig raren Garage-Scheibe, ein Exemplar davon wechselte für 6.500 Dollar den Besitzer! Seit 2012 machen die SLOTHS nun nach einer langer Pause wieder Garage-Punk; vom Line-up, das Mike Stax im Zuge einer Recherche fürs Ugly Things-Fanzine aufspürte, sind leider mittlerweile zwei verstorben, und aus der Ur-Besetzung sind bei den SLOTHS 2.0 mittlerweile nur noch Sänger Tommy McLoughlin und Leadgitarrist Mike Rummans aktiv.

Und trotzdem ist ihnen eine verdammt noch mal wild rockende Garage-Rock-Scheibe gelungen. Wie bereits in den Sixties haben sie eine tüchtige Portion British Invasion-Sound dabei („Everybody’s tryin’ 2B somebody“ klingt sehr nach Merseybeat), aber sie spielen auch ungezügelt vorpreschende Rock’n’Roll-Feger wie „A cutie named Judy“, die den wiederaktivierten SONICS in Rotzigkeit in wenig nachstehen.

„Makin’ love“ haben sie als Rausschmeißer-Song nochmal ein Remake spendiert. Das ist verständlich, aber unnötig, denn die Urfassung können sie natürlich nicht toppen. Trotzdem sind die SLOTHS eine ganz angenehme Überraschung in der Altherren-Liga, sie klingen tatsächlich immer noch nach Gefahr und Ärger, wie die fünf Teenager, die 1965 auf der Bühne von Pandora’s Box auf dem Sunset Strip ihr Debüt hatten.