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STREET DOGS

Stand For Something

Ich erinnere mich noch recht gut an einen Auftritt der STREET DOGS vor einigen Jahren in der Düsseldorfer Philipshalle. Sie spielten im Vorprogramm der BROILERS und ich überlegte beim Gedanken an ihre Heimat Boston: Verdammt, die klingen besser als ihre Kumpels DROPKICK MURPHYS! Der Gesang nicht so kratzend.

Die Songs nicht so überladen mit Folk-Anleihen. Die Texte gehaltvoller. Viel mehr Streetpunk-Attitüde. Und wenn ich nun dieser Tage „Stand For Something“ auflege, dann denke ich dasselbe.

Und ich bin ausgewiesener Murphys-Freund! Aber diese Straßenhunde haben einfach dieses gewisse Etwas, das in mir eine Saite der Begeisterung zum Schwingen bringt. Die STREET DOGS haben nämlich auch auf ihrer neuen Platte große Melodien.

Und rasendes Tempo, das sich aber nicht selber überholt und die ganze Chose eben nicht wie bei anderen Combos manchmal zum Kippen bringt. Um das zu begreifen, empfehle ich, den Song „The comeback zone“ zu hören, der für mich im Zentrum der Platte steht.

Nicht nur wegen dieses Wortes, „comeback“, das aufgrund der jahrelangen Funkstille der Band in Sachen neue Musik irgendwie passt, und weil Mike McColgan vom „turning point“ singt. Sondern vor allem wegen dieses Arrangements.

Denn hier spielen die STREET DOGS ihre Karte souverän und mitreißend und felsenfest sicher aus und liefern ein Stück (von einigen), wie es eine Band wie etwa RANCID seit Jahren nicht mehr zustande bekommen hat und wie es den DROPKICK MURPHYS so noch nie wirklich gelungen ist.

Es ist diese Mischung aus Geschwindigkeit und Schönheit und purem Punk, die stellvertretend zeigt, wie gut die meines Erachtens nach oftmals so unterschätzte Band wirklich ist. Die Straßenhunde sind zurück.

Und Streetpunk ist dank dieses Albums derzeit ohne sie nicht denkbar.