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DIE BARBAREN

In den Jahren 1979 bis 1989 versorgte die Trash-Schmiede Cannon den Markt mit zahlreichen Low-Budget-Machwerken. Mit „Die Barbaren“ wollte man etwas verspätet noch mal Profit aus dem Erfolg der beiden Schwarzenegger-Filme „Conan der Barbar“ und „Conan der Zerstörer“ von 1982 und 1984 schlagen.

Um die „Conan“-Filme irgendwie zu toppen, bediente man sich für „Die Barbaren“ gleich zwei, in schauspielerischer Hinsicht untalentierten Bodybuildern, den Zwillingen David und Peter Paul.

Die waren noch aufgepumpter als Schwarzenegger und konnten vor Muskelmasse kaum laufen, was in „Die Barbaren“ für besonders elegante Kampfszenen sorgt. Über die Jahre entwickelte „Die Barbaren“ dennoch bei Trash-Fans einen erstaunlich Kultstatus, auch wenn der Film ähnlich unbeweglich wie seine beiden Hauptdarsteller ist.

Darin geht es um die Zwillingsbrüder Kutchek und Gore, die auf der Suche nach irgendeinem magischen Edelstein sind, auf den es auch ein böser Stammeshäuptling abgesehen hat. Aber eigentlich ist die Handlung nicht weiter erwähnenswert, die nur ein Alibi ist, um die beiden unterbelichteten Quadratschädel in Szene zu setzen, von denen einer ständig wie brünstiger Hirsch röhrt.

Die Gags sind schwach, die Effekte ebenfalls, aber man merkt „Die Barbaren“ zumindest ein gewisses Budget an. An der Kinokasse war der Film allerdings ein Flop, der von Ruggero Deodato, dem Regisseur des berüchtigten Kannibalenfilms „Nackt und zerfleischt“, aber routiniert inszeniert wurde.

„Die Barbaren“ erschien jetzt in guter Qualität, und vor allem hierzulande das erste Mal ungeschnitten, als schickes Mediabook – mit dem Film auf DVD und Blu-ray – , das neben einigen Featurettes als Bonus noch das unbekannte und reichlich wirre Deodato-Frühwerk „Fenomenal e il tesoro di Tutankamen“ von 1968 enthält.