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MR. LONG

Der japanische Regisseur Hiroyuki Tanaka, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Sabu, drehte zu Beginn seiner Karriere mit „Dangan Runner“ (1996), „Postman Blues“ (1997), „Unlucky Monkey“ (1998) oder „Monday“ (1999) einige sehr schöne Filme, die ähnlich wie die von Takeshi Kitano humorvoll und dramatisch mit den typischen Elementen des japanischen Gangsterfilms spielten.

Zuvor war Sabu 1991 in „World Apartment Horror“ – ein Realfilm von „Akira“-Schöpfer und Manga-Gott Katsuhiro Otomo – bereits als Schauspieler auf der Leinwand zu sehen. In den letzten Jahren lief Sabus weiteres Schaffen als Regisseur allerdings etwas an mir vorbei – zumal er auch oft keinen deutschen Verleiher mehr fand –, und so ist „Mr.

Long“ seit längerem mal wieder ein Film von ihm, den ich in die Finger bekomme. Unter den Produzenten taucht auch Stephan Holl von Rapid Eye Movies auf, der sich mit seiner Firma schon seit Mitte der Neunziger um asiatische Filme bemüht, und die „Mr.

Long“ jetzt auf DVD veröffentlichten. In „Mr. Long“ geht es um einen taiwanesischen Auftragskiller, der sich nach einem missglückten Auftrag in Japan in einer heruntergekommenen Vorortsiedlung verschanzt, deren Anwohner sich völlig begeistert von seinen Kochkünsten zeigen.

Gleichzeitig kümmert er sich auch noch um einen kleinen Jungen und seine drogenabhängige Mutter. Doch irgendwann können die japanischen Gangster, auf die Mr. Long angesetzt war, den Killer aufspüren und wollen nun mit ihm abrechnen ...

Sabu wechselt in „Mr. Long“ zwischen Gangsterfilm, Drama und Komödie hin und her, aber trotz immer wieder sehr schöner, menschlich anrührender und humorvoller Szenen will dabei kein wirklich homogener Film entstehen, dafür bleibt die erzählerische Ebene meist einfach zu stereotyp und unglaubwürdig.