BIRDS IN ROW

We Already Lost The World

Ich möchte hier mit einem kleinen Nachtrag zu letztem BIRDS IN ROW-Album „Personal War“ beginnen. Hatte ich es einst für gut befunden, musste ich wohl oder übel feststellen, dass seine Halbwertszeit weit unter der der Vorgänger liegt.

„We Already Lost The World“ wirkt auf mich dagegen allerdings verheißungsvoller, jedenfalls was die Musik angeht. Textlich wissen BIRDS IN ROW wie gewohnt wenig Rosiges zu berichten. Auch wenn ich mir selbst recht geben muss, dass der eigenartig sludgige Post-Hardcore, den BIRDS IN ROW nun mal machen, nicht langweilig wird, merkt man auf dieser neuesten Platte die erste echte Weiterentwicklung (abseits von besserer Produktion, weil mehr Geld).

Das vorab veröffentlichte „15-38“ kündigte eine gesteigerte Eingängigkeit an. Und tatsächlich: ein bisschen mehr Understatement und eine Prise mehr Klargesang ziehen ein, auch wenn BIRDS IN ROW sich jahrelang in mein Herz gebrettert haben.

Man mag bei mehr Klargesang argwöhnisch werden – bei TOUCHÉ AMORÉ war das schon ein ziemliches Eigentor –, doch BIRDS IN ROW steht das gut. Nach drei herrlich ungestümen Platten reißen sich BIRDS IN ROW am Riemen.

Das macht nervös, spannt an und auf die Zwölf gibt’s trotzdem genug. Auch wenn Songs über zweieinhalb Minuten auf einer Platte in diesem Genre Angst und Schrecken verbreiten: Hier passt’s.