JAYE JAYLE

No Trail And Other Unholy Paths

Jaye Jayle ist ein Künstlername, ein Pseudonym, ein musikalischer Neuanfang, ein Bandname. Evan Patterson ist der bürgerliche Name des Musikers aus Louisville, Kentucky, der wie sein Bruder Ryan (COLISEUM, FOTOCRIME ...) eine imposante Musikhistorie aufweist, unter anderem war er seit Mitte der Neunziger mit BLACK WIDOWS, BREATHER RESIST und YOUNG WIDOWS zu hören, die Liste seiner Beiträge zu anderen Bands und Platten ist bei Discogs allerdings zig Seiten lang.

Vier Singles haben JAYE JAYLE seit 2014 veröffentlicht, nun ist das erste Album des düsteren Americana-Neo-Folk-Quartetts erschienen, das neben Patterson aus Todd Cook (SHIPPING NEWS, THE FOR CARNATION), Neal Argabright und Corey Smith (beide PHANTOM FAMILY HALO) besteht.

„No Trail And Other Unholy Paths“ erinnert mich an eine leise, schleichende Noise-Version von Tom Waits, an eine 2018er-Version von LUNGFISH, an eine US-Post-Hardcore-Adaption von Nick Cave.

Mal bluesig stampfend, mal beschwörend und düster, aber immer mit dem Potenzial für laut, etwa bei dem epischen „As soon as night“. Dabei weisen JAYE JAYLE stets eine gewisse klare, latente (aber nicht unangenehme) Künstlichkeit auf, faken also nicht irgendwas Erdiges, das da nicht ist.

Ich könnte mir sogar eine gemeinsame Tour der Brüder vorstellen, erst FOTOCRIME, dann JAY JAYLE – das würde auf eigenwillige Weise harmonieren.