MARC JONSON

12 In A Room

Ist das schon Pech oder schlicht Arbeitsverweigerung? Der New Yorker Singer/Songwriter Marc Jonson hat in den letzten 45 Jahren genau drei Alben und eine Single zustande gebracht. Am mangelnden Talent kann es nicht gelegen haben, wenn schon ein Star wie Dave Edmunds Jonsons „King of love“ covert.

Jonson begann 1972 mit dem wunderbaren, aber sträflich übersehenen und nun zu Irrsinnspreisen gehandelten Album „Years“ (auch auf Munster erhältlich) mit einem Sound, der Jackson Browne zu Weltruhm verhalf.

Und dann dauerte es wirklich wieder zwanzig Jahre, bis Jonson neue Songs schrieb und aufnahm. „12 In A Room“ ist eine Eigenproduktion, entstanden auf einem TEAC-Vierspurrekorder in Marcs Zimmer auf der Lower Eastside in New York.

Jonson spielt alle Instrumente bis auf ein paar Overdub-Gitarren, und in seinem DIY-Modus ist ihm dabei ein Powerpop-Album gelungen, das stellenweise auf Augenhöhe mit FLAMIN’ GROOVIES der Sire-Ära, SHOES oder LAST steht.

Vieles klingt wie eine vergessene Gemeinschaftsproduktion von Phil Spector und Jeff Lynne. Endlich hat sich nun mit Munster ein Label gefunden, das diesem schönen Song-Bündel die verdiente Liebe schenkt.

Fragt sich nur, warum Munster, anders als die vorherigen Reissues, das Albums ohne Bonusmaterial veröffentlicht. Das allerdings tut der herausragenden Qualität dieses ungeschliffenen, verborgenen Rohdiamanten keinen Abbruch.