NAKED IN ENGLISH CLASS

Selfing

Das Duo NAKED IN ENGLISH CLASS aus der Schweiz knüpft nahtlos dort an, wo es mit dem Vorgängeralbum „Othering“ aufgehört hat: es zelebriert wunderbar stilsichere, mitunter chaotisch schräg-schöne, Interpretationen (in keinem Fall Coverversionen) von Songs von THE SONICS („Psycho“), Vince Taylor („Brand new Cadillac“), CHRIS SPEDDING & THE VIBRATORS („Pogo dancing“), THE STOOGES („Gimme danger“), THE B-52’s („Throw that beat in the garbage can“) oder THE SORROWS („Gonna find a cave“).

Aus Dekonstruktion wird etwas Neues geschaffen, die Songs entfremdet und mit Stilelementen aus Electro-Punk, Electro-Trash und Teenage-Garage-Rock als Neuauflage serviert. Die Rockabilly-Nummer „Brand new Cadillac“ von Vince Taylor, den meisten als Cover von THE CLASH vom „London Calling“-Album bekannt, ist eigentlich nicht mehr zu erkennen.

Ob Billy Childish sein „I can’t find pleasure“ (THEE MIGHTY CAESARS) wiedererkennen würde? Fraglich. Dekonstruktion war einst das Credo und das Schlagwort der radikalen Kunstszene. Ein Gedanke, dem sich NAKED IN ENGLISH CLASS vollends verschrieben haben, konsequent den Beat in die Mülltonne werfen, scheppernde Rhythmen (auch Dissonanzen) dazuschütten, um ihr eigenes Elixier daraus zu brauen.

Ihr Label Ikarus Records sitzt in Zürich, dort wo in der Spiegelgasse mit dem Cabaret Voltaire einst die Geburtsstunde des Dadaismus war: Tanz den Pogo! Tanz den Dada!