OUR LADY PEACE

Clumsy

Braucht’s das jetzt? Anscheinend ja. In der Vinyl-Reissue-Flut erfährt jetzt auch Neunziger-Jahre-Alternative-Rock einen defibrillatösen Wiederbelebungsversuch. Dabei haben sich die Kanadier OUR LADY PEACE nie wirklich aufgelöst.

Besser macht es das Ganze leider nicht. Was in den Neunziger vielleicht noch nach Neuerfindung klang, geht heute nur noch als altbacken durch. Lokale Mucker-Bands, die in Pressetexten das Verb „rocken“ benutzen, haben „Alternative“ in den letzten zwanzig Jahren zu Tode kopiert, formalisiert und gespielt.

Da kann auch die „edle“ Aufmachung (weißes Vinyl – wo verdammt ist der Download-Code?) nichts retten. „Clumsy“ ist zwanzig Jahre nach Erstveröffentlichung zwar in der Vita von OUR LADY PEACE ein möglicherweise wichtiges Album, macht mit dem Quäk-Gesang von Sänger Raine Maida und jeder Menge käsiger Schrammel-Pop-Melodien aber nur bedingt Spaß.

Nämlich nur genau dann, wenn man sich in Erinnerung rufen möchte, dass in den Neunzigern eben nicht alles geil war. Schlecht gealtert, sorry.