SLEEP

The Sciences

In Stoner- und Doom Metal-Kreisen besitzen die Anfang der Neunziger in Kalifornien gegründeten SLEEP Kultstatus und gelten neben KYUSS zu den Gründungsvätern von Stoner-Rock. Gleichzeitig ist auch – wenig überraschend – eine starke stilistische Nähe zu BLACK SABBATH feststellbar, was wohl selbst Ozzy Osbourne mal anerkennend zu Protokoll gab.

Meine Einschätzung ihres Albums „Jerusalem“ von 1999 (aufgenommen wurde es bereits 1996, ein Jahr vor der Auflösung von SLEEP) fiel damals deutlich ernüchternder aus, um es mal diplomatisch auszudrücken.

„Jerusalem“ wurde dann 2003 noch mal in seiner ursprünglich geplanten Form unter dem Titel „Dopesmoker“ wiederveröffentlicht, aber da waren SLEEP schon lange kein Thema mehr bei mir. Deutlich spannender war, was Al Cisneros, Matt Pike und Chris Hakius anschließend in Bands wie HIGH ON FIRE oder OM auf Platte bannten.

Mit „The Sciences“ ist inzwischen doch noch mal ein neues SLEEP-Album entstanden, das sicherlich nicht zum schlechtesten im Bereich Stoner/Doom Metal gehört, aber wie auch die Frühwerke der Band klingt, als ob man filigrane Holzarbeiten mit der Axt durchführen würde.

In den eher fließenden, droneigen Momenten ist „The Sciences“ sogar richtig gut, leider neigen SLEEP dabei auch oft zu anstrengendem, selbstzweckhaftem Gedudel, was sich als ziemlicher Stimmungskiller erweist.

BLACK SABBATH-Verehrer wie SAINT VITUS sind dagegen immer noch die bessere Wahl.