WILD HUNT

Afterdream Of The Reveller

Die Wilde Jagd zieht sich als Sage durch viele germanisch-baltische Kulturen und wird gerne im Doom und Black Metal ausgeschlachtet, setzt sich das Heer der Wilden Jagd doch oft aus Menschen zusammen, die „zu früh von uns gegangen“ sind.

Da ist es schon fast makaber, dass Drew Cook, Gitarrist der US-Schwarzkittel WILD HUNT, 2015 mit 44 Jahren während der Vorbereitungen zu einer Tour mit seiner Band verstarb. Zurück blieben Gitarrist Greg Brace und Sänger und Drummer Harland Burkhart, die ihr Trauma vom Verlust des Freundes mit „Afterdream Of The Reveller“ verarbeiten.

Und das Ergebnis ist so beeindruckend wie verstörend, schlägt es doch den Bogen von Black Metal zu Progressiv Rock, wobei letzterer in der Summe überwiegt. Ein Teil der verworrenen und oft dissonanten Gitarrenläufe kommt noch von Drew Cook, die Texte werden zum Teil bei Philosophen geliehen und in dem Gebräu untergemischt.

Die Songs sind alle überlang und verlieren häufig ihre Struktur, um in einem Gemisch aus halluzinogenen und noisigen Teilen aufzugehen. Damit ist „Afterdream Of The Reveller“ genauso herausfordernd wie anstrengend und ganz sicher keine Scheibe für den Konsum nebenbei.

Erfordert Zeit, Kopfhörer und Dunkelheit.