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POGO IM KINDERGARTEN

Dominic Deville

Dominic Deville ist seit seiner TV-Präsenz im Schweizer Fernsehen so etwas wie eine Mischung aus Stefan Raab, Jan Böhmermann und Harald Schmidt. Seit 2012 ist er mit diversen Programmen auf Kleinkunstbühnen unterwegs, wo er gerne mal Anekdoten aus seiner langjährigen Berufserfahrung als Kindergärtner erzählt.

In diesem Buch hat Deville so einiges zusammengefasst. Punk hat ihn sozialisiert und Punk sollte auch seine pädagogische Philosophie im Kindergarten werden. Das kann in Einzelfällen funktionieren, meistens aber machten ihm die Kinder oder aber die Eltern einen Strich durch die Rechnung.

Manche Ansätze sind nachvollziehbar, schlüssig und praktikabel umsetzbar. Vieles jedoch ging daneben, liest sich im ersten Moment lustig, wäre auf Dauer jedoch für den Kindergartenbetrieb äußerst kontraproduktiv.

Dass die Lernziele an sich nicht immer das Gelbe vom Ei sind, das sollte jedem Kindergärtner und vielleicht auch manchen Eltern bewusst sein, sofern sie nicht jegliches Hinterfragen abgestellt haben und nur ihre Kinder irgendwo für eine Weile abstellen wollen.

Deville beschreibt in seinem Buch seine naive Sicht als Anfänger, gibt aber durchaus tiefere Einblicke, die sowohl für Kindergartenpersonal als auch für Eltern interessant sein können, um vielleicht ein besseres Verständnis für den Kindergartenbetrieb und eine bessere Zusammenarbeit zu ermöglichen.

Doch auch die Kinderperspektive kommt dabei nicht zu kurz. Erziehungsansätze und der anarchische Bezug zu Punk dienen eher als Unterhaltungsfaktor. Punk ist und bleibt auch hier lediglich ein Ventil für den Erzieher, wenn ihm mal wieder alles zu viel wird.