PANS LABYRINTH

Bei der diesjährigen Oscar-Verleihung wurde Guillermo del Toros „The Shape Of Water“ als bester Film ausgezeichnet und der Mexikaner als bester Regisseur. 2007 ging er noch leer aus, obwohl sein damaliger Film „Pans Labyrinth“ ebenfalls in zwei Kategorien nominiert war.

Neben dem 2001 entstandenen „The Devil’s Backbone“ gehört „Pans Labyrinth“ sicher zu den persönlichsten Filmen del Toros, die sich deutlich von seinen Hollywood-Produktionen wie „Hellboy“ unterscheiden.

Und so spielt der ruhig inszenierte übernatürliche Thriller „The Devil’s Backbone“ im Jahr 1939, kurz vor dem Ende des Spanischen Bürgerkrieges, in einem Waisenhaus, in dem ein Geist sein Unwesen soll.

In „Pans Labyrinth“ wird man dann mit den Schrecken des Post-Bürgerkrieg-Spaniens von 1944 konfrontiert und der faschistisch geprägten Diktatur Francos. Im Mittelpunkt steht die zehnjährige Ofelia, deren Mutter einen franquistischen Hauptmann geheiratet hat, der unbarmherzig Jagd auf Widerstand leistende Partisanen macht.

Um dem ganzen Schrecken um sie herum zu entkommen – vor allem ihrem Stiefvater, der sie als Störfaktor ansieht –, flüchtet Ofelia in eine Traumwelt. Del Toros meisterhafte humanistische Fantasy-Parabel mit ihrem phantastischen „Alice im Wunderland“-Setting und ihrer kraftvollen surrealen Bildgestaltung ist allerdings ein sehr bitteres, wenig kindgerechtes Märchen voller expliziter Grausamkeiten, in dem Ofelia letztlich wieder brutal von der Realität eingeholt wird.

Auf DVD und Blu-ray erschien „Pans Labyrinth“ schon einige Male. Capelight hat ihn jetzt als kostspielige 6-Disc Ultimate Edition neu veröffentlicht (unter Verwendung eines neuen Bildmasters), aber man kann auch mit der ebenfalls erhältlichen 3-Disc-Mediabook-Edition glücklich werden, die über sieben Stunden an Extras enthält.