THE CHASER

Vor zwei Ausgaben hatte ich an dieser Stelle den aktuellen Film „The Wailing“ des Südkoreaners Na Hong-jin besprochen. Dessen Okkult-Thriller mit seinen deutlichen „Der Exorzist“-Verweisen war zwar ähnlich ambitioniert wie sein zweiter Film „The Yellow Sea“ von 2010, konnte aber nicht die Begeisterung bei mir auslösen wie Na Hong-jins Regiedebüt „The Chaser“ von 2008.

Zehn Jahre später wurde „The Chaser“ jetzt noch mal neu aufgelegt, komischerweise nur auf DVD, obwohl der Film in Südkorea inzwischen auch auf Blu-ray ausgewertet wurde. Allerdings ist die Bildqualität nach wie vor völlig ausreichend.

Angeblich hatte sich Hollywood kurz nach Veröffentlichung von „The Chaser“ die Remake-Rechte gesichert – „Departed“-Autor William Monahan sollte das Drehbuch schreiben –, daraus geworden ist bisher nichts.

Aber wer braucht schon ein verwässertes Remake für den US-Markt, wenn das exzellente, zweistündige Original problemlos verfügbar ist, das natürlich seine besondere atmosphärische Qualität auch der südkoreanischen Kulisse Seouls verdankt.

Als Basis für seinen düsteren Neo Noir-Thriller dienten Na Hong-jin die Taten des real existierenden südkoreanischen Serienmörders und Kannibalen Yoo Young-chuls, auf dessen Konto die Morde an 21 Menschen gingen, darunter viele Prostituierte, aber auch wohlhabende, ältere Männer.

Im Mittelpunkt von „The Chaser“ steht der ehemalige Cop Joong-ho, der seinen Job wegen Korruptionsvorwürfen verlor und inzwischen Zuhälter ist. Dieser Joong-ho befindet sich gerade auf der Suche nach einigen seiner Mädchen, die, wie sich herausstellt, Opfer eines psychopathischen Killers wurden.

In Folge entwickelt sich ein packendes Rennen um die Zeit zwischen Na Hong-jins Antihelden und dem skrupellosen Serienkiller, um eines der Mädchen zu retten, das noch am Leben sein könnte.