Foto

ALL THEM WITCHES

ATW

Der Opener „Fishbelly 86 onions“ des fünften ALL THEM WITCHES-Albums gibt gleich den Takt vor: Repetitiver Garagefuzz frisch vom Mississippi-Delta. Die Folk-Garage-Psych-Hippies aus den Südstaaten bieten gewohnt beständigen, ehrlichen Sound.

Drei Jahre nach ihrem großen „Dying Surfer Meets His Maker“ wartet man aber weiterhin vergeblich auf neue Akustik-Songs. Bei den ersten Hördurchläufen sticht „1st vs. 2nd“ heraus. Coole Gitarre, LED ZEPPELIN lassen grüßen.

Allgemein ist der Sound stark am Siebziger-Rock angelehnt, der mal als Jam, mal als Psych-Orgel-Inferno daherkommt. Angesichts eines anhaltenden Hypes um KING GIZZARD AND THE LIZARD WIZARD, OH SEES und Co.

könnte dieses Album durchaus auf Resonanz stoßen. Live steht das Quartett den OH SEES sowieso in nichts nach. Textlich vermute ich wieder einige komisch-lustige Verirrungen. Die Texte sind aber leider nicht mitgeliefert.

So muss entweder extrem gut hingehört oder etwas gerätselt werden, worum es bei „Workhorse“ wirklich geht. Ob sich „Rob’s dream“ auf den Mixer Rob Schnapf, der bereits mit DUCKTAILS, FIDLAR und Elliott Smith gearbeitet hat, bezieht, wird wohl ein Geheimnis bleiben.

Das schöne Artwork von Robby Staebler rundet das Ganze ab. „ATW“ ist solide, kommt aber (erneut) nicht an „Dying Surfer Meets His Maker“ heran. Sollte es das? „ATW“ führt den auf „Sleeping Through The War“ (2017) eingeschlagenen Weg konsequent weiter, nicht mehr und nicht weniger.