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FISCHESSEN

Der tote Winkel

Die Trauer war groß, als Guido Lucas am 11. September 2017 völlig überraschend verstarb. Mit 53 Jahren viel zu früh. Der Mann galt als der „deutsche Steve Albini“ und hat unzählige Bands wie BLACKMAIL, HARMFUL, DONOTS oder ULME in seinem Studio in Troisdorf, zwischen Köln und Bonn, produziert und deren Sound mitgeprägt.

Er selbst war leicht zu erkennen, an seinem breiten Schnauzer und der altmodischen Hornbrille. Guido Lucas spielte außerdem Bass bei Bands wie LES HOMMES QUI WEAR ESPANDRILLOS, SCUMBUCKET, GENEPOOL oder KEN.

Sein Label BluNoise Records galt vor allem in den Neunzigern als ideale Spielwiese für deutsche Gitarrenbands. Seit 1995 war es das zentrale Label für experimentelle Noise-Gitarrenmusik in Deutschland.

Jetzt hat sich sein Freund und Mitmusiker Jörg A. Schneider entschlossen, ein finales BluNoise-Album zu produzieren. Ein Album wie ein Gedenkstein. In Erinnerung an Guido Lucas und vor allem in seinem Geiste.

Deshalb sind die neun Songs schräg, dissonant, laut, anspruchsvoll und leider auch ein bisschen anstrengend. Komplett ohne Gesang. Sie heißen „Blu Noise is my love“, „Guido ist Tod“ oder „Einmal noch so wie damals“.

Mitgewirkt haben an dem Gedenkalbum alte Weggefährten wie Carsten Sandkämper (PENDIKEL), Soheyl Nassary (NICOFFEINE) oder Marco „Scharco“ Schardinel (FISCHESSEN).