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GOLDEN HELMETS

Point Of No Return

Gute vier Jahre sind seit dem letzten Longplayer der GOLDEN HELMETS ins Land gegangen, die Republik hat sich tüchtig verändert, auch im Leben der beteiligten Musiker gab es allerlei Ereignisse wie Babys, zeitraubende, lästige Jobs und so weiter.

Zeit genug für die Rabaukencombo, sich am eigenen Schopf aus dem Garage-Morast zu ziehen und sich einen komplett neuen Sound zuzulegen. Die Zeitreise geht im Band-DeLorean direkt zurück (oder vorwärts, je nach Standpunkt) in die neonglänzende Finsternis des Achtziger-New-Wave.

Gleich mit dem Opener „Banksy“, einer Hommage an den legendären Aktivisten und Streetart-Künstler, greifen die HELMETS den Sound der STRANGLERS auf. Doch damit nicht genug, auch „This is your world“ geht noch einen Schritt weiter, die womöglich poppigste Nummer entfaltet einen erhabenen Zauber, der an die frühen Jahre von NEW ORDER (nicht die Detroit-Protopunks, sondern die Briten!) erinnert.

Auch „Point of no return“, der Titeltrack, bietet den kargen Kirchenkeller-Sound, mit dem Martin Hannett JOY DIVISION zur Legende machte. „DDR“, der Rausschmeißer-Song, kommt mit dem skurril-naiven Charme eines Andreas Dorau, und wenn hier noch mehr auf Synthies gesetzt würde, könnte das beinahe ein Song von der ersten FRAKTUS-Platte sein.

Kurz und knapp, Projekt Neuausrichtung vorzüglich gelungen, die Goldenen klingen hier völlig authentisch, sie spielen mit Versatzstücken der Ära, die sie musikalisch geprägt hat, und bieten mit den sechs Songs des Mini-Albums kurzweiliges Hörvergnügen sowie eine dichte, fesselnde Atmosphäre.