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GÜNTER SCHICKERT

Labyrinth

Auch wenn in den letzten Jahren das überschaubare Werk von Günter Schickert, der Ende der Siebziger Roadie von Klaus Schulze war, mit dem er auch einige Male live auftrat, in unterschiedlicher Form wieder zugänglich gemacht wurde, wird sein Name wohl nur echten Krautrock-Kennern etwas sagen.

Dabei produziert der Berliner auch aktuell noch sehr gute Musik, etwa mit seiner Band ZIGURI, deren krautrockiger Seventies-Trance-Psych-Sound eine zeitgemäße Dynamik und aggressive Schärfe besitzt.

Die aktuelle Vinyl-only-Veröffentlichung „Labyrinth“ sitzt allerdings etwas zwischen den Stühlen von Rerelease und tatsächlich neuer Musik. Denn fünf der insgesamt neun Stücke stammen von einem auf 100 Einheiten limitierten Kassetten-Release von 2012 namens „HaHeHiHo“, die Songs selbst entstanden aber bereits 1996.

Die anderen vier Stücke schrieb Schickert 2017 und 2007. Dabei würde man jetzt nicht unbedingt ein besonderes homogenes Album erwarten, aber Multi-Instrumentalist Schickert erweist sich auch hier als schwer unterschätzter innovativer Pionier kosmischer Musik, der mit „Labyrinth“ ein beeindruckend zeitloses Dokument seiner stilistischen Möglichkeiten liefert, zwischen selbstironischen Klangcollagen und psychedelischem Improvisationsrock.

Im Mittelpunkt stehen dabei natürlich vor allem Schickerts sich überlagernden, unterschiedlichen Gitarrenspuren und deren besondere hypnotische Wirkung.