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JOYCE MANOR

Million Dollars To Kill Me

„Million Dollars To Kill Me“ ist das das fünfte Album von Barry Johnson und Co. und das dritte für Epitaph. Damit ist die Band komplett im Indierock angekommen und wäre eher was für das Sub Pop-Portfolio.

Ähnlich wie beim Vorgänger „Cody“ gibt es zehn kompakte Songs mit schimmernder Sentimentalität nonchalant, die immer gefühlvoll, aber niemals ausschweifend sind. Johnson nimmt sich für meinen Geschmack stimmlich zu sehr zurück, aber das ist lediglich die logische Weiterentwicklung, denn JOYCE MANOR sind schon lange nicht mehr auf Randale aus.

Im Gegenteil: Die Band versucht sich als ernstzunehmende und vor allem ernsthafte Songwriter. Streckenweise funktioniert das ziemlich gut. „I’m not the one“ ist endlich der perfekte Schmuse-Indie-Song, den die Band bei ihren letzten Alben immer wieder andeutete, aber sich nie auszuformulieren traute.

„Silly games“ mit seiner fuzzigen Gitarre und seinen BEACH BOYS-Vocals bringt noch einmal den Sommer zurück. Und „Friends we met online“ bittet mit seiner arschtighten Spielweise zum Tanz.

Die Produktion verrät nur in ganz wenigen Momenten, dass ein gewisser Kurt Ballou dafür verantwortlich ist, etwa wenn ein schüchternes Feedback kurz aus dem Hintergrund auftaucht. Insgesamt eine glatte, aber okaye Platte für Leute, die sich nicht gerne an Ecken und Kanten stoßen.

„Cody“ fand ich allerdings deutlich stärker.